Konfliktmanagement

Konflikte in Teams & Organisationen produktiv klären und lösen

Gerade die aktuellen Zeiten bieten durch externe Einflüsse auf die Unternehmen und Organisationen eine erhebliches Konfliktpotenzial. Dadurch kann die Gesamtorganisation oder Teams gelähmt werden. Dabei gehen sehr viel Energie, Motivation, aber auch Kreativität verloren. In der Folge verlassen ausgerechnet die Leistungsträger und wichtig benötige Fachkräfte das Unternehmen.

Nicht jede Differenz oder Meinungsverschiedenheit ist dabei gleich ein Konflikt. Ganz im Gegenteil sind unterschiedliche Sichtweisen und Meinungen sowie Reibungen im positiven Sinne absolut wichtig, damit wir als Menschen wachsen, aber auch das Unternehmen sich weiterentwickeln kann. Damit wir uns an Transformation und veränderte Umweltbedingung anpassen können und Unternehmen innovativ sowie lebensfähig bleiben. Differenzen und Konflikte bieten also Chancen, die es zu nutzen gilt!

Konfliktmanagement

Aber was ist eigentlich ein Konflikt bzw. genauer gesagt ein „sozialer“ Konflikt, um die es in Teams und Organisation so häufig geht?

Friedrich Glasl, ein österreichischer Konfliktforscher und Organisationsberater, versteht hierunter eine Interaktion

  • zwischen Akteuren (Individuen, Gruppen, Organisationen usw.),
  • wobei wenigsten ein Akteur
  • eine Differenz bzw. Unvereinbarkeit im Wahrnehmen und im Denken und im Fühlen und im Wollen
  • mit den anderen Akteuren in der Art erlebt,
  • dass beim Verwirklichen dessen, was der Akteur denkt, fühlt oder will eine Beeinträchtigung
  • durch die anderen Akteure erfolge.

Kurz gesagt: Ein Konflikt ist eine Situation, in der unterschiedliche Interessen, Meinungen, Ziele oder Werte aufeinandertreffen und zu Spannungen oder Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Personen, aber auch Gruppen oder ganzen Unternehmen/Organisationen führen.

Produktiv mit Konflikten umgehen

Zwei wichtige Fähigkeiten unterstützen Menschen und Organisationen dabei, mit Konflikten produktiv umzugehen und diese sinnvoll zu nutzen. Das ist einerseits die Konfliktfähigkeit der Menschen und andererseits die Konfliktfestigkeit der Organisation.

Die persönliche Konfliktfähigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Menschen, konstruktiv mit Konflikten umzugehen – also Spannungen, Meinungsverschiedenheiten oder Auseinandersetzungen so zu bewältigen, dass sie nicht eskalieren, sondern im besten Fall zu einer Lösung oder sogar positiven Entwicklung führen. Konfliktfähigkeit ist insbesondere für Führungskräfte, aber auch für alle Mitarbeitende eine wichtige Kompetenz.

Konfliktfestigkeit bedeutet, dass eine Organisation passende Strukturen, Regeln und Abläufe hat, um mit Konflikten gut umzugehen. Das heißt: Konflikte früh erkennen, konstruktiv lösen und daraus lernen, um sich weiterzuentwickeln.

Führungskräfte im Umgang mit Konflikten

Konflikte bzw. konfliktbehaftete Situationen stellen für Führungskräfte eine besondere Herausforderung und Anforderung dar. Zum einen können sie selbst Beteiligte sein. Zum anderen kommt es auf ihre Allparteilichkeit bzw. Unparteilichkeit, Ihre Gerechtigkeit und Ihre persönliche Konfliktfähigkeit als Kompetenz an. Außerdem sind sie Vorbild. Ihr Verhalten im Umgang mit der Konflikt beladenen Situation hat eine erhebliche Ausstrahlung und Hebelwirkung auf die Mitarbeitenden sowie Teams und ist langfristig kulturprägend und bestimmt den künftigen Umgang miteinander.

Konflikt-Selbsttest

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Die neun Stufen der Eskalation

Das Konzept der neun Eskalationsstufen eines Konflikts nach Friedrich Glasl haben Sie bereits in unserem kleinen Selbsttest kennengelernt. Es bietet eine wichtige Orientierung, um festzustellen, wie weit Konflikte fortgeschritten und verhärtet sind und welche adäquaten Lösungsansätze je nach erreichter Stufe erforderlich sind. Im folgenden Stellen wir Ihnen die neun Stufen noch mal im Detail vor:

  1. Verhärtung
    Die Standpunkte der Parteien verhärten immer wieder, prallen aufeinander. Es kommt zu zeitweiligen Ausrutschern, aber auch zu Korrekturen dieser Pannen. Das Bewusstsein der bestehenden Spannung bewirkt weitere Verkrampfung.
  2. Debatte, Polemik
    Denken, Fühlen, Wollen polarisieren zum Schwarz-Weiß-Denken. Alle tun, als ob sie rational argumentierten. Es werden Diskrepanzen erlebt zwischen offiziellem „Oberton“ und dem, was im „Unterton“ gehört wird. Kampf um Überlegenheit.
  3. Taten statt Worte
    Parteien sind überzeugt, dass Reden nichts bewegt; deshalb konfrontieren sie mit vollendeten Tatsachen. Gegenseitige Fehldeutung der Taten, Beschleunigung der Ereignisse. Starkes Wir-Gefühl, Meinungsdruck. Empathie geht ganz verloren
  4. Images und Koalitionen
    Stereotype Images, Klischees bezüglich Wissen und Können und Fachkompetenz: Fixierung auf Feindbilder. Die Parteien manövrieren einander in negative Rollen. Image-Kampagnen: Werben um Anhänger. Verdecktes Reizen und Sticheln.
  5. Gesichtsverlust
    Inszenierte öffentliche Entlarvung des Feindes zeigt seine moralische Verwerflichkeit. Polarisiertes Bild durch Verteufelung des Feindes! Ausstoßung. Fanatischer Kampf um Ideologie, Werte, Prinzipien! Ausgestoßene streben nach Rehabilitierung
  6. Drohstrategien
    Drohung und Gegendrohung und erpresserische Forderungen. Selbstbindungs-Aktivitäten: Die Parteien manövrieren sich selbst in die Sackgasse des Handlungszwanges. Stress wird durch Ultimata und Gegenultimata ständig gesteigert.
  7. Begrenzte Vernichtungsschläge
    Denken in „Ding-Kategorien: Keinerlei menschliche Qualität wird mehr respektiert. Begrenzte Zerstörung als „passende Antwort*. Werte und Tugenden werden ins Gegenteil gekehrt. Relativ kleinerer eigener Schaden wird als „Gewinn“ gewertet
  8. Zersplitterung
    Alles ist auf den Zusammenbruch des Gegners ausgerichtet. Vitale Systemfaktoren des Feindes werden zerstört, wodurch das System unsteuerbar wird. Abschnüren der „Frontkämpfer“ vom „Hinterland“ mit dem Ziel gänzlicher Zerstörung.
  9. Gemeinsam in den Abgrund
    Es gibt keinen Weg mehr zurück! Ziel ist die totale Vernichtung des Feindes, sogar zum Preis der Selbstvernichtung.
    Bereitschaft, mit dem eigenen Untergang die Umgebung bzw. Nachkommen nachhaltig zu schädigen.

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Kommunikations- & Konfliktfähigkeit stärken – Teamkultur entwickeln

Weil gute Zusammenarbeit kein Zufall ist.

Präventiv Konflikten vorbeugen

Außerdem können Sie als Führungskräfte in Ihrem Unternehmen und Organisation Konflikten (bzw. dem Anhäufen von Konflikten zu einem großen Berg) präventiv wirksam mit folgenden Aktivitäten entgegenwirken:

  • Lernorientierte Fehlerkultur pflegen
  • Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg beherzigen
  • Konzept zur psychologischen Sicherheit am Arbeitsplatz implementieren
  • Stärkenorientierte Führungskultur entwickeln
  • Positive Leadership / PERMA-Lead® als Führungsansatz nutzen
  • Effektive Meetingstruktur einführen, die den unterschiedlichen Themen (z.B. Alltagsorganisation, Strategie, Konzeptionelles Arbeiten, aber auch kritischen Teamthemen) gerecht wird und ausreichend Raum für frühzeitige An- und Aussprache bietet
  • Regelmäßige Supervisionen in Leitungs-/Arbeitsteams

Durch diese geeigneten Rahmenbedingungen entwickeln Sie die Konfliktfestigkeit Ihres gesamten Unternehmens/Organisation weiter!

Unser Leistungsangebot zum Konfliktmanagement

  • Beratung & Begleitung von Führungskräften
  • Beratung& Begleitung von Leitungsteams
  • Beratung& Begleitung von Projektteams
  • Beratung & Begleitung von Führungskräften und ihren Arbeitsteams
  • Trainings zur Entwicklung der Konfliktfähigkeit für Führungskräfte
  • Trainings zur Entwicklung der Konfliktfähigkeit für Mitarbeiter*innen
  • Organisationsentwicklung zur Konfliktfestigkeit

BLOG-ARTIKEL
Konflikte verstehen & lösen durch wertschätzenden Zugang

Kennen Sie das? Ein eigentlich erfolgreich gestartetes Projekt, doch plötzlich blockieren Spannungen im Team die weitere Zusammenarbeit. Es kommen Konflikte ans Tageslicht, die lange unterm Radar geblieben sind und plötzlich droht der gesamte Prozess zu scheitern.

Wie es gelungen ist, durch Gesprächsführung, Empathie und Gewaltfreie Kommunikation Bewegung in die festgefahrene Situation zu bringen, lesen Sie in unserem Blogartikel über einen konkreten Praxisfall.

Lesen Sie den ganzen Blog-Artikel...

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Barbara & Daniel Kleditzsch

Melden Sie sich gerne bei uns, damit wir gemeinsam den Einsatz von Konfliktmanagement in Ihrem Unternehmen besprechen können.

Ihre Ansprechpartnerin: Barbara Kleditzsch

Telefon: +49 (0) 1523 – 18 456 93
E-Mail: bk@jointlearningconcept.com

Ihr Ansprechpartner: Daniel Kleditzsch

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